Egal ob Pkw, Wohnmobil oder Anhänger: Fahrzeuge müssen regelmäßig zur Hauptuntersuchung. Welche Kosten entstehen dabei? Alles zu Gebühren und Kosten beim TÜV und anderen Prüfdiensten.
Es gibt regionale Preisunterschiede
Je größer und schwerer das Fahrzeug, desto teurer
HU ("TÜV") überziehen kann teuer werden
Ist das Fahrzeug technisch in einem vorschriftsmäßigen Zustand, verkehrssicher und umweltverträglich? Diesen Fragen gehen TÜV, Dekra, GTÜ, KÜS oder andere amtlich anerkannte Prüforganisationen nach. Für den Fahrzeughalter heißt das: In regelmäßigen Abständen muss das Fahrzeug zur Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU) vorgeführt werden. Um die dafür fälligen Gebühren kommt man also nicht herum. Doch wie hoch sind sie?
Kosten der Hauptuntersuchung
Der Preis für HU oder AU ist nicht überall gleich. Er hängt von verschiedenen Faktoren ab: So ist etwa die Art des Fahrzeugs entscheidend (Pkw, Motorrad, Anhänger etc.), aber auch die zulässige Gesamtmasse spielt eine Rolle. Zudem unterscheiden sich die Gebühren je nach Bundesland und Prüforganisation. Extra mit dem Auto von Baden-Württemberg nach Rheinland-Pfalz oder von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern zu fahren, dürfte sich allerdings in den wenigsten Fällen rentieren – die Unterschiede der "TÜV"-Gebühren liegen im überschaubaren Bereich.
Lokale Preise zu vergleichen schadet allerdings nie, sollten sich mehrere Anbieter in Ihrer Nähe befinden. Allzu große Differenzen zwischen TÜV Nord, TÜV Süd, Dekra, KÜS und anderen technischen Prüfstellen gibt es aber auch hier nicht.
HU-Preise für Pkw bis 3,5 Tonnen
Ist ein Auto ein Neuwagen, muss es zum ersten mal nach drei Jahren zur Haupt- und Abgasuntersuchung, danach ist ein Rhythmus von zwei Jahren vorgeschrieben. Die Fristen für Fahrzeuge aller Art finden Sie hier.
Die "normale" Hauptuntersuchung kostet im Durchschnitt 90 Euro, doch meist ist eine Kombination von HU und AU sinnvoll. Schließlich fällt beides in der Regel gleichzeitig an. Dabei ergeben sich Kosten von rund 150 Euro.
"Normale" Pkw:
Pkw bis 3,5t: rund 90 Euro für die HU, zusammen mit AU rund 150 Euro
Elektroautos müssen ebenfalls drei Jahre nach der Erstzulassung zur Hauptuntersuchung und danach alle zwei Jahre. Hier besteht also kein Unterschied zu Autos mit Verbrennungsmotor. Weil bei E-Autos aber die Abgasuntersuchung entfällt, sind bei ihnen nur die Kosten für die HU zu entrichten. Diese unterscheiden sich nicht von Autos mit Verbrenner.
"TÜV"-Kosten beim Wohnmobil
Schwerere Kfz (3,5 bis 7,5 Tonnen) sind teurer, hier liegt die Kombination von HU und AU bei rund 180 Euro. Achtung: Wohnmobile über 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht müssen einmal im Jahr zur HU und AU, zahlen dann auch noch rund 20 Euro mehr. Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen müssen jährlich zur Hauptuntersuchung, wenn sie älter als sechs Jahre sind, jüngere Fahrzeuge alle zwei Jahre.
Schwere Kfz:
Pkw zwischen 3,5t und 7,5t: HU und AU zusammen rund 180 Euro
Wohnmobile über 7,5t: HU und AU rund 200 Euro, jährliche Untersuchung
"TÜV"-Kosten: Motorrad und Anhänger
Wer ein Motorrad besitzt, kommt mit rund 85 Euro deutlich günstiger weg. Auch Anhänger müssen regelmäßig zur HU, um sich eine neue Plakette abzuholen. Eine Abgasuntersuchung gibt es hier naturgemäß nicht. Preis: Zwischen 60 Euro (Anhänger ohne Bremse) und rund 100 Euro (Anhänger bis 12 Tonnen).
Motorräder und Anhänger:
Motorrad: HU und AU zusammen rund 85 Euro
Anhänger bis 750 kg ungebremst: HU rund 40 Euro, AU entfällt
Anhänger bis 3,5t gebremst: HU rund 60 Euro, AU entfällt
Anhänger bis 12t: HU rund 100 Euro, AU entfällt
Nachuntersuchung und Überziehung
Fällt ein Fahrzeug beim ersten Termin mit einem Mangel durch, ist eine Nachuntersuchung fällig. Dafür nehmen die Prüforganisationen in der Regel rund 30 Euro.
Teurer wird die HU übrigens auch, wenn der Termin um mehr als zwei Monate überzogen wird. In diesem Fall sieht die Gebührenordnung eine um 20 Prozent höhere Gebühr vor.
Wer von der Polizei mit abgelaufenem "TÜV" im Straßenverkehr erwischt wird, muss zusätzlich eine Strafe zahlen. Dem geschulten Blick der Ordnungshüter fällt der verpasste Termin sofort ins Auge, denn die Farbe der Plakette steht für das Jahr, die Zahl ganz oben für den Monat der Fälligkeit. Der Bußgeldkatalog sieht hier 15 Euro ab zwei Monaten Überziehung, 25 ab vier Monaten und 60 Euro plus einen Punkt in Flensburg bei mehr als acht Monaten als Bußgeld vor. Hier finden Sie weitere Infos zum Thema "TÜV überzogen".
Tuning & breite Räder: Abnahme kostet
Anbauteile wie Spoiler oder Tieferlegungen, Folien an Seitenscheiben oder Chip-Tuning können ein Auto individueller und sportlicher machen. Aber: Auch hier haben die Prüforganisationen ein Wort mitzureden. Sie müssen das technisch veränderte Fahrzeug "abnehmen", schließlich können Änderungen aller Art Einfluss auf die Verkehrssicherheit und auf die Betriebserlaubnis haben. Es wird eine so genannte Änderungsabnahme durchgeführt. Die technischen Änderungen werden in den Fahrzeugpapieren eingetragen.
Die Preise variieren auch hier je nach Fahrzeugart, Bundesland und Prüforganisation zwischen 50 und 80 Euro. Je nach Prüfaufwand können die Kosten auch höher ausfallen.
Die detaillierten Preise finden sich auf den jeweiligen Internetseiten der Prüfdienste.
Weitere Infos zum Thema Hauptuntersuchung
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Die richtige Vorbereitung: Checkliste für HU und AU
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"TÜV"-Plakette: So lesen Sie sich richtig